· 

Sinn des Lebens – Die gleiche Jugend und unterschiedliche Lebensweisen

Im Frühsommer blühte die chinesischen Rosen in ihren strahlenden Farben im Garten. Sie hatten wunderschöne, strahlende rote Blüten und waren mit einigen kristallenen Tautropfen benetzt, was sie noch bezaubernder machte. Als ich mich bückte, um an ihnen zu schnuppern, wurde ich von einem üppigen Duft begrüßt, sodass ich nicht anders konnte, als eine zärtliche Zuneigung zu ihnen zu verspüren. Als ich aufsah, erblickte ich neben den bereits blühenden Blumen viele Blumen mit sprießenden Knospen. Wenngleich diese nicht so zart und bezaubernd wie die blühenden Blumen waren, wurden sie doch bald blühen. Als ich sie sah, entlockte mir dies ein süßes Lächeln, weil sie mich an ein Wort erinnerten: Güte.

 

Dann fielen meine Augen auf eine verblühte Blume. Sie hatte ihren einstigen Zauber bereits verloren. Die äußeren Blütenblätter hatten eine gelbliche Farbe angenommen und einige Blüten lagen verstreut auf dem Boden. Die ganze Blume sah unvollständig aus und sie versprühte nicht länger den süßen Duft. Als ich die Blume sah, verspürte ich einen Anflug von Traurigkeit in meinem Herzen: Wie lange würde die blühende Blume wohl noch blühen? Die Zeit der Blüte ist kurz und vergänglich. Jeder hat seine eigene „Blütezeit“ und wie sollten wir diese einmalige Güte des Lebens wertschätzen, wenn die Blütezeit unseres Lebens auf leisen Sohlen kommt?

 

 

Als ich 17 Jahre alt war, arbeitete ich in einer Fabrik. Tag für Tag arbeitete ich wie ein Roboter und langweilte mich. In meiner Freizeit dachte ich stets: Jetzt bin ich 17 Jahre alt. Werde ich zehn Jahre später immer noch hier sitzen und der gleichen Arbeit nachgehen? Vielleicht würde ich zu diesem Zeitpunkt schon verheiratet sein, eigene Kinder haben und ein trostloses und gewöhnliches Familienleben führen, wie es gewöhnliche Leute zu tun pflegen… Würde mein Leben vorschnell auf solch eine öde und leere Art und Weise enden? Ich sah, dass unzählige Menschen um mich herum die von anderen bereits beschrittenen Lebenswege wiederholten, niemand von ihnen pflegte einen anderen Lebensstil. Mit dieser Vorstellung im Bewusstsein, hatte ich Erbarmen mit meiner Jugend und war nicht gewillt, diese zu verschwenden! Wie konnte ich meiner Jugend mehr Bedeutung verleihen, da diese nicht anhält?

 

Manche sagen, man sollte die Chance nutzen, um zu essen, zu trinken und fröhlich zu sein, solange man noch jung ist; manch andere denken, dass sie ihr Leben in ihrer Jugend genießen sollten oder, dass sie ansonsten, wenn sie älter werden, diese Möglichkeit nie mehr haben werden. Daher frönen sie dem Karaoke, den Internetcafés, Bars, Spielkasinos, Ausflügen und Abenteuern. Sie glauben, dass sie so das unkonventionellste und glücklichste Leben führen. Einst stimmte auch ich dieser Auffassung zu. Ich dachte, dass ich nur dann, wenn ich unbekümmert Spaß hätte, großzügig Geld ausgeben und in Genuss schwelgen würde, meine Jugend nicht verschwenden würde. Wenn ich indessen tatsächlich Designerkleidung trug und die feinsten Delikatessen aß, wurden meine materiellen Wünsche und mein Appetit gestillt und es sah mich sogar jeder neidisch an. Nach Mitternacht, wenn ich still nachdachte, fand ich, dass diese materiellen Dinge nichts für meinen Geist brachten und, dass diese nach dem Vergnügen in meinem Geist Leere und Einsamkeit hinterließen. Wenn ich mit guten Freunden verreiste, waren unsere Herzen außerdem weit voneinander entfernt, als ob diese durch Tausende von Bergen und Gewässern voneinander getrennt wären, obwohl wir Arm in Arm nebeneinander herliefen. Nachdem ich diese Erfahrungen gemacht hatte, verstand ich ein bisschen besser: Die fleischlichen Genüsse, die wir erstreben, entsprechen nicht den wahren Bedürfnissen unseres Geistes. Obwohl wir diese besitzen, leben wir dennoch in Leere, ohne die geringste Bedeutung.

 

Als wäre dies gestern gewesen, seufzte ich voller Selbstmitleid: „Oh nein! Bald bin ich schon fast 20.“ Später sagte ich weiterhin auf die gleiche Weise: „Oh, Gott! Bald bin ich schon fast 30.“ Die Zeit gibt mir einen Vorgeschmack auf die Flüchtigkeit der Jugend. Jedoch habe ich im Verlauf dieser paar Jahre zum Glück Gott getroffen.

 

Im Wort Gottes steht: „In Wirklichkeit ist der Mensch unter den Dingen der Myriade der Schöpfung Gottes das Niedrigste. Obwohl er der Herr aller Dinge ist, ist der Mensch der einzige unter ihnen, der Satans List unterliegt, der einzige, der auf endlose Weisen seiner Verdorbenheit zum Opfer fällt. Der Mensch hat noch nie die Herrschaft über sich selbst gehabt. Die meisten Menschen leben im fauligen Ort des Satans und erleiden seinen Hohn. Er verspottet sie auf diese und jene Art und Weise, bis sie nur noch halb am Leben sind, und jede Unbeständigkeit und jedes Elend der menschlichen Welt ertragen. Nachdem er mit ihnen gespielt hat, beendet Satan ihr Schicksal.“ „Die verdorbene Disposition des Menschen beruht darauf, dass er von Satan vergiftet und mit Füßen getreten wurde, dass Satan seiner Denkweise, Moral, Einsicht und Vernunft ungeheuren Schaden zugefügt hat. Es liegt exakt daran, dass diese fundamentalen Dinge des Menschen von Satan verdorben wurden und sie völlig anders sind, als Gott sie ursprünglich erschuf, dass der Mensch sich Gott widersetzt und die Wahrheit nicht versteht.“ Nachdem ich das Wort Gottes gelesen hatte, verstand ich: Der Grund, weshalb wir in solch einer Leere und in solch einem Schmerz leben, liegt darin, dass wir durch Satan verdorben sind. Unbewusst machen wir Sprüche wie „Nutze den Tag zur Vergnügung, denn das Leben ist kurz“, „Man lebt nur, um Essen und Klamotten zu haben“, „Genieße die Dinge, solange du kannst“, etc. zu unseren Lebensmottos. Dann glauben wir, dass fleischlicher Genuss viel wichtiger als alle anderen ist: Wir streben nach Essen, Trinken und Vergnügung und gewähren unserem Fleisch die höchsten Genüsse und Befriedigung. Deshalb sind wir zunehmend widerwillig, was das Erledigen unserer eigentlichen Pflichten anbelangt und denken stattdessen, dass diese Art von Leben wertvoll und bedeutungsvoll ist. Unter dem Einfluss solch teuflischer Trends stehend, war auch ich süchtig nach diesen und begann, mein Fleisch, dem Inhalt meines Herzens entsprechend, dem Genuss hinzugeben und meine Jugend zu vergeuden. Wenn ich jedoch das materielle Leben genoss und meine fleischlichen Gelüste befriedigte, konnten die Leere und das Elend meines Geistes nicht durch diese materiellen Dingen gefüllt werden. Wenn wir entsprechend dieser Lebensgesetze, die Satan in uns eingepflanzt hat, leben, dann werden wir nur unsere Jugend verschwenden und in dieser leeren und schmerzlichen Lage leben.

 

Ebenso sah ich, dass Gottes Wort besagt: „Letzten Endes ist der Mensch ein Mensch. Die Stellung und das Leben Gottes kann von keinem Menschen ersetzt werden. Die Menschheit benötigt nicht nur eine gerechte Gesellschaft, in der jeder gut ernährt, gleichberechtigt und frei ist, sondern Gottes Errettung und Seine Lebensfürsorge für sie. Erst wenn der Mensch Gottes Errettung und Seine Lebensfürsorge für ihn empfängt, können die Bedürfnisse, das Verlangen nach Ergründung und die geistliche Leere des Menschen beigelegt werden.“ „Nur wenn jemand Gott kennt und die Wahrheit hat, lebt er im Licht; und nur wenn sich seine Weltanschauung und seine Lebensauffassung verändern, ändert er sich grundlegend. Wenn er ein Lebensziel hat und sich der Wahrheit entsprechend verhält; wenn er sich Gott vollständig unterwirft und nach Gottes Worten lebt; wenn er sich tief in seiner Seele sicher und erhellt fühlt; wenn sein Herz frei von Finsternis ist; und wenn er völlig frei und uneingeschränkt in Gottes Gegenwart lebt – nur dann lebt er ein wahres menschliches Leben und wird zu einem Menschen, der die Wahrheit besitzt.“

 

Gottes Worte erhellten mich: Was wir brauchen, ist kein reiches Leben im materiellen Sinne, sondern ein von Gott bereitgestelltes Leben und das Hüten und Pflegen des Wortes Gottes. Nur so kann unser Geist versorgt und genährt werden. Ohne Gottes Fürsorge und Schutz werden wir unter Satans Herrschaft leben und uns nur leer und elend fühlen, ohne jegliche nennenswerte Fröhlichkeit. Da wir in dieser großen Welt Richtig und Falsch, Gut und Böse sowie Schönheit und Hässlichkeit nicht voneinander unterscheiden können, dümpeln wir ohne irgendein Ziel oder irgendeine Richtung in einer unwürdigen Existenz dahin, wie ein Boot, das ohne Route oder Ziel auf See treibt. Nachdem ich Gottes Werk angenommen hatte, kam ich zu der Erkenntnis: Wir Menschen sind von Gott geschaffen und wir sollten Gott gehorchen, Ihn anbeten und Ihn bezeugen, um zu leben. Allein das Bemühen, Gott kennenzulernen und Gottes Anerkennung zu erhalten, sollte das Lebensziel sein, nach dem wir streben.

 

Danach nahm ich oft an Versammlungen teil, predigte das Evangelium und erfüllte meine Pflicht mit meinen Brüdern und Schwestern. Ich fühlte, dass mein Leben jeden Tag sehr reich und glücklich war. Die spirituelle Leere und die Probleme, die ich in der Vergangenheit gespürt hatte, verschwanden. Wenn ich im wahren Leben, ungeachtet der Probleme, welchen ich begegnete, zu Gott betete und auf Ihn vertraute, erlangte ich Gottes Erleuchtung und Führung. Als ich an meine verdorbene Gesinnung gebunden war, durch diese beherrscht wurde und mich nicht davon befreien konnte, erleuchtete Gott mich, wies mir den Weg und machte mein trauriges Herz fröhlich, sofern ich vor Gott kam, zu Gott betete und die Wahrheit suchte. Durch das Erfahren des Wirken Gottes spürte ich wahrhaftig: Der Geist des Menschen benötigt wirklich nur die Wahrheit; nur ein Leben im Einklang mit der Wahrheit ist der richtige Lebensweg; nur wenn wir so leben, können wir Gottes Anerkennung und Segnungen erhalten.

 

Nun kann ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, um das Evangelium des Reiches Gottes zu verkünden sowie als Mensch meine Pflicht zu erfüllen und meiner Verantwortung nachzukommen. Dies ist meine besondere Gunst! Ich danke Gott für Seine Güte und Seine Gnade, die bewirkt, dass ich Gottes Wort in meiner Jugend lesen, und verstehen kann, wie man ein wertvolles und bedeutsames Leben führt.

 

Aus „Die Bibel studieren

Kommentar schreiben

Kommentare: 0