Der Knoten in meinem Herzen wurde gelöst

 

Ich bin auf dem Land geboren. Damei, die Tochter meiner Nachbarn wurde im selben Jahr geboren wie ich. Seit unserer Kindheit spielten wir zusammen und lernten dann in derselben Klasse bis zu unserem Abschluss der Mittelschule. Man könnte sagen, wir waren „Sandkastenfreunde“. Schon damals dachte ich: Ich werde Damei heiraten, wenn ich erwachsen bin.

 

Die Menschen in der 1990 Jahren waren von der Freiheit der Ehe überzeugt. Als wir also das heiratsfähige Alter erreichten, gestand ich Damei meine Liebe und sie nahm meinen Antrag an. Die guten Zeiten hielten jedoch nicht an. Eines Tages sagte sie: „Mein Vater hat erfahren, dass wir uns treffen. Er befahl mir, mit dir Schluss zu machen. Er sagte, unsere beiden Familien leben zu nahe beieinander. Und du bist niedrig, darum würden unsere Verwandten uns auslachen, wenn ich mit dir ausginge.“ Diese Worte waren wie ein Dolch in meinem Herzen und ich hasste ihren Vater abgrundtief. Wegen des starken Widerstandes ihres Vaters mussten wir uns dann trennen. Danach war ich den ganzen Tag außer mir und hatte kein Herz mehr zu arbeiten, und manchmal trank ich, um all diese Dinge zu vergessen. Ein Freunde von mir hatte dies gesehen und tröstete mich: „Nimm es nicht so schwer. Mach dich ihretwegen nicht verrückt! Ich werde dir bald eine andere vorstellen.“ Diese Worte konnten mich aber nicht aufheitern und ich dachte weiter immerzu an Damei. In diesem Schmerz rief ich aus: „Wir sind zusammen aufgewachsen und wir lieben uns. Warum können wir nicht zusammen sein? Warum? Warum ist das so?“

 

Einige Zeit später fand mein Freund wirklich eine Freundin für mich – meine jetzige Frau – und wir heirateten. Auch Damei heiratete. Nach der Hochzeit schaute ich immer auf meine Frau hinab, weil sie schüchtern war und nicht so gut arbeiten konnte wie Damei und auch nicht so geschickt im Umgang mit Menschen und Situationen war, wie Damei. Wir stritten uns oft und versuchten auch mehrmals uns scheiden zu lassen, aber scheiterten damit jedes Mal. Mal war der Beamte nicht im Dienst, mal hatte er keine Zeit, sich mit unserem Fall zu beschäftigen. Ein Jahr später wurde mein Kind geboren – aber ich konnte Damei immer noch nicht vergessen. Die meiste Zeit arbeitete ich lieber allein als mit meiner Frau zusammen. Wenn ich nicht beschäftigt war, überfielen mich die romantischen Erinnerungen von meinem Zusammensein mit Damei mit unserem Lachen und Erzählen.

 

Später akzeptierten meine Frau und ich Gottes Werk in den letzten Tagen. Oft lasen wir Gottes Wort zusammen und fanden Gemeinschaft in unserem Verständnis der Wahrheit. Das machte mich recht glücklich. Eines Tages lasen wir zufällig diese Passage im Wort Gottes: „Obwohl jeder seine eigenen Ideen und persönliche Haltungen zum Thema Ehe hat, kann niemand voraussehen, wer seine wahre andere Hälfte sein wird, und seine eigenen Vorstellungen zählen wenig. Nach einem Treffen mit einem Menschen, der dir gefällt, kannst du diesem Menschen nachlaufen; aber, ob er oder sie sich für dich interessiert, ob er oder sie in der Lage ist, dein Partner zu werden, das entscheidest du nicht. Das Objekt deiner Zuneigung ist nicht unbedingt der Mensch, mit der du dein Leben teilen können wirst; und in der Zwischenzeit tritt jemand, den du nie erwartet hättest, leise in dein Leben und wird dein Partner, wird zum wichtigsten Element in deinem Schicksal, deine andere Hälfte, mit der dein Schicksal untrennbar verbunden ist … Ob die Ehe selbst Glück oder Schmerz bringt – die Mission eines jeden in der Ehe ist vom Schöpfer prädestiniert und wird sich nicht ändern; jeder muss sie erfüllen. Und das individuelle Schicksal, das hinter jeder Ehe liegt, ist unveränderlich; es wurde lange im Vorfeld vom Schöpfer bestimmt.

 

Nachdem ich diese Worte gelesen hatte, war mein Herz leicht und der Knoten, der lange Jahre mein Herz beschwert hatte war endlich gelöst. Ich kam zu der Erkenntnis, dass es durch Gottes Herrschaft und Planung geschehen war, dass ich Damei nicht heiraten konnte. Ich hatte gedacht, dass die von uns beiden gewünschte Heirat von mir und Damei, lediglich eine Frage der Zeit sei und von niemandem verhindert werden könnte. Wir hatten nicht erwartet, dass ihr Vater nicht einverstanden sein würde und ihre Beine eher brechen würde, als ihr zu erlauben, mich zu heiraten. Damals war ich nicht fähig, die Hintergründe zu verstehen und grübelte ständig darüber nach. Ich hasste ihren Vater, sogar für seine Grausamkeit, uns auseinander zu bringen. Jetzt habe ich verstanden, dass die Ehe eines jeden Menschen in Gottes Hand liegt. Wer die andere Hälfte unseres Lebens sein wird, hängt nicht von unserer Wahl ab. Es hängt von Gottes Herrschaft und Seiner Vorherbestimmung ab.

 

Jetzt, wo ich sehe, dass alle meine Familienmitglieder zu Gott zurückgekehrt sind, habe ich erkannt, dass die Ehe, die von Gott bestimmt, das beste ist. Auch wenn meine Frau in sich gekehrt und still ist, so hat sie doch ein gutes Herz, ist nachsichtig und tolerant und wir sind eine glückliche Familie. Was am wichtigsten ist, wir teilen die selben Grundsätze und Bestrebungen und wir gehen den richtigen Weg des Zusammenlebens, der in Gottes großer Liebe zu uns besteht. Meine Frau ging mehrmals zu Damei, um ihr das Evangelium zu predigen, aber sie war abweisend und wollte nicht an Gott glauben und konnte Gottes Stimme nicht erkennen. Sie weigerte sich sogar, das Evangelium zu hören. Ich denke, wenn ich Damei geheiratet hätte, wäre ich nicht glücklich, da sie mich wahrscheinlich von meinem Weg zum Glauben an Gott abgehalten hätte, weil sie nicht meinen Glauben teilt. Nachdem wir Gottes Wort gelesen hatte, sagte meine Frau zu mir: „Ich danke Gott für seine Planung. Unsere ganze Familie glaubt jetzt an Gott. Und wir sind glücklich!“ „Ja“, sagte ich, „das ist Gottes Liebe. Nur was Gott für uns herbeiführt ist zu unserem Besten!“

 

Der Artikel stammt aus „Die Bibel studieren

Kommentar schreiben

Kommentare: 0