Das Geheimnis für eine harmonische und glückliche Familie

Als ich zwölf Jahre alt war, verstarb meine Mutter und ich wurde von meinem Vater großgezogen. Später arrangierte er dann eine Ehe für mich. Nach unserer Hochzeit bemerkte ich, dass meine Ehefrau eine ungebildete und missmutige Frau war. Immer stritten wir uns wegen familiärer Lappalien. Ich erinnerte mich noch daran, als unsere Tochter in der zweiten Klasse war, wollte meine Frau aufgrund der Armut unserer Familie, dass unsere Tochter von der Schule geht. Weil ihr ich nicht zustimmte, stritt sie häufig mit mir. Meiner Ansicht nach war meine Frau zu engstirnig und letztendlich kommunizierten wir immer weniger miteinander. Später, als viele Bewohner unseres Dorfes sich neue Häuser gebaut hatten, wollte ich mir Geld leihen und unser altes Haus erneuern. Meine Frau war jedoch dagegen und sagte zu mir: „Das alte Haus ist gut genug, warum willst du ein Neues bauen?“ Egal wie sehr ich auch versuchte, sie zu überreden, sie blieb dabei und war nicht einverstanden. Wegen dieser Sache stritten wir uns ein halbes Jahr lang. Als wir uns beruhigt hatten, sagte ich meiner Frau: „Ich bin das Oberhaupt dieser Familie und ich bin viel besser gebildet als du. In anderen Familien hören die Frauen auf ihre Männer, warum hörst du nicht auf mich?“ Daraufhin antwortete meine Frau mir missbilligend: „Warum sollte ich auf dich hören? Du bist mir gegenüber nie rücksichtsvoll!“ Und somit gab keiner von uns beiden nach und viele Tage lang beachteten wir einander nicht. Wenn ich sah, dass meine Frau nicht in der Lage war, mich zufriedenzustellen, klagte ich oft gegen den Himmel und die Erde. Ich wollte die Scheidung, doch dann würde mein Kind so traurig sein. Wenn ich mich jedoch nicht scheiden ließ, dann würde ich das alles mein Leben lang aushalten müssen.

 

Im Jahr 2012 erzählte ein Freund uns das Evangelium und sagte: „Gott äußert die Wahrheit und Er verrichtet das Werk der Reinigung und Rettung des Menschen. Gottes Wort enthält nicht nur die Wahrheit über unseren gefallenen Zustand, sondern auch die Wahrheit für die Lösung dieses Zustands. Wenn du nach Gottes Wort lebst, wird das Problem der ständigen Streitereien zwischen euch gelöst werden.“ Als ich die Worte meines Freundes hörte, dachte ich: Ich habe mich bereits mehr als die Hälfte meines Lebens mit meiner Frau gestritten. Wenn der Glaube an Gott wirklich unsere Probleme lösen könnte, dann wäre das wunderbar. Und somit nahm ich mit meiner Frau gemeinsam Gottes Wort in den letzten Tagen an. Von da an lasen wir täglich Gottes Wort, oft gingen wir zu Versammlungen oder hatten Gemeinschaft mit Brüdern und Schwestern.

 

Eines Tages las ich die folgenden Worte: „Look, at the beginning, it is possible that a husband and wife might not understand each other very well, because they haven’t ever lived together and didn’t grow up in the same family. After living together for several years, they will have gotten used to each other, and locked horns a few times. But if you are both of normal humanity, you will always commune the words within your heart to him, and he to you. Whatever difficulties you have in life, the problems in your work, what you’re thinking in your heart, how you plan to sort things out, what ideas and plans you have for your work or children—you’ll tell him everything. In that case, are the two of you especially close to each other, and especially intimate with each other? If he never tells you the words within his heart, and does nothing but bring a paycheck home, and if you never speak to him of the words within your heart, and never confide in him, then is there not a distance between the two of you in your hearts? There surely is. He is distant from you, and you from him, because you don’t understand the thoughts or intentions in his heart. Ultimately, you cannot tell what kind of person he is, nor can he tell what kind of person you are; you don’t understand his needs, nor does he understand your requirements. If people have no verbal or spiritual communication, there is no possibility of intimacy between them, and they can’t provide to each other or help one another.“ Diese Worte nannten mir den Grund, warum meine Frau und ich nicht gut miteinander zurecht kamen. Es war bloß, weil wir einander nicht unsere Herzen öffnen konnten. Wir hatten vierzig Jahre lang zusammengelebt, doch weder wusste ich, was meine Frau in ihrem Herzen dachte, noch verstand meine Frau was ich dachte, noch teilten wir miteinander die Worte in unseren Herzen. Beide wollten wir, dass der andere uns zuhörte, anstatt die Probleme des anderen zu berücksichtigen. Wenn Konflikte entstanden, dachten wir beide, der andere sei schuld. Und all das hatte zu einer immer größer werdenden Distanz und mehr Streit zwischen uns geführt. Dann zeigte ich diese Zeilen meiner Frau. Nachdem sie diese gelesen hatte, nickte sie und sagte: „Diese Worte sprechen mir wirklich aus dem Herzen. Genau in dieser Situation befinden wir uns. In der Zukunft sollten wir, wenn uns so etwas auffällt, beide lernen, ein Herz-zu-Herz Gespräch zu führen sowie unsere wahren Gedanken miteinander zu teilen und gemäß Gottes Wort umzusetzen. Und dann werden wir uns nicht länger streiten.“ Ich nickte zustimmend.

 

An einem Morgen nicht lange danach stand ich auf und wollte die Nachrichten auf meinem Handy lesen. Und dann suchte ich überall nach meiner Brille. Meine Frau sah, dass ich nicht fertig war, um Gottes Wort zu lesen und sie warf mir vor: „Du liest Gottes Wort morgens nicht, sondern verschwendest Zeit, indem du überall herum wanderst. Geh jetzt zum Gemüsebeet, pflück Gemüse und bring es dann hier nach Hause!“ Als ich hörte, wie sie mich mit einem Befehlston anklagte, warf ich ihr einen bösen Blick zu. Als ich rausging, war da ein Stuhl in meinem Weg. Ich trat fest dagegen und ging zum Gemüsebeet, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen. Ich dachte: Ich bin schon gut genug. Ich mache alles im und rund ums Haus, doch du behandelst mich immer noch so. Immer behandelst du mich respektlos. Je länger ich darüber nachdachte, desto ärgerlicher wurde ich. Erst als ich vom Gemüsebeet zurück nach Hause kam, bemerkte ich, dass ich in Satans Falle getappt war und daher betete ich zu Gott in meinem Herzen. Nach dem Beten erinnerte ich mich an einen Absatz: „Sobald ein Mensch Status hat, wird er es oft schwer finden, seine Laune zu beherrschen und so wird er es genießen Gelegenheiten zu ergreifen, um seiner Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen und seinen Gefühlen Luft zu machen; er wird oft ohne ersichtlichen Grund in Wut aufflammen, um seine Fähigkeit zu zeigen und andere wissen zu lassen, dass sein Status und seine Identität sich von denen gewöhnlicher Menschen unterscheiden. Natürlich werden korrumpierte Menschen ohne jeden Status auch häufig die Beherrschung verlieren. Ihre Wut wird häufig durch Beeinträchtigung ihrer individuellen Vorteile verursacht. Um ihren eigenen Status und ihre Würde zu schützen, macht die korrumpierte Menschheit häufig ihren Gefühlen Luft und lässt ihre arrogante Natur erkennen. Der Mensch wird in Zorn aufflammen und seine Gefühle äußern, um die Existenz der Sünde zu verteidigen, und diese Handlungen sind die Methoden, mit denen der Mensch seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringt. Diese Handlungen sind voller Verunreinigung; sie sind voller Pläne und Intrigen; sie sind randvoll mit der Verderbtheit des Menschen und dem Bösen; mehr als das, sie sind voll von den wilden Ambitionen und Begierden der Menschen.“ Diese Worte wirkten wie ein Beruhigungsmittel und der Ärger in meinem Herzen erlosch sogleich. Ich merkte, dass auch ich mich unangemessen verhalten hatte. Nur weil meine Frau mit einem barschen Ton gesprochen und mich bloß gestellt hatte, hatte ich meine Geduld verloren. Mit meinem Ärger hatte ich mein Gesicht wahren und meine Würde erhalten wollen, doch genau das entsprach dem verdorbenen Plan des Teufels. Unter Anbetracht der Tatsache, dass wir schon seit so vielen Jahren miteinander verheiratet waren, glaubte ich die ganze Zeit: Ich war das Oberhaupt unserer Familie und hatte mehr Wissen als meine Frau. Sie war ungebildet und all ihre Gedanken und Ratschläge erschienen mir als geringwertig, deswegen sollte sie auf mich hören. Wenn sie mir nicht zustimmte, dann würde ich wütend auf sie werden. Der Grund für unsere dauerhaften Streitigkeiten in all diesen Jahren war also der, dass immer ich die Position als Herr der Familie innehatte und dass ich immer mit meiner arroganten Art auf sie herab schaute und in allem die Oberhand haben wollte. Beim weiteren Nachdenken wusste ich, dass sie hatte mir heute etwas Gutes tun wollen, auch wenn ihr Ton etwas barsch gewesen war. Sie wollte bloß, dass ich mehr Gottes Worte las und mich selbst mit der Wahrheit ausrüstete. Doch ich nahm nicht nur ihre Worte nicht an, sondern beschuldigte sie auch noch, sich schlecht verhalten zu haben. Wie sehr es mir doch an Vernunft fehlte! Zurück zuhause öffnete ich mich ihr und teilte ihr dieses Wissen mit und dann sagte auch sie: „Mein barscher Ton ist ebenfalls falsch. Das alles wird durch Satans arrogante Veranlagung verursacht. Gott hat uns dieses Umfeld geschaffen, damit wir uns ändern können. Dies ist Gottes Segen für uns.“ Als ich die Zustimmung meiner Frau hörte, verstand ich Gottes Absicht: Er wollte, dass wir voneinander lernten und dass wir unsere verdorbene Gesinnung änderten. Es war Gottes Liebe zu uns.

 

 

Ich war jedoch sehr tief von Satan verdorben. Um uns zu ändern, brachte Gott weitere Menschen, Dinge und Anliegen zu uns. Es war die Zeit der Reisernte. Meine Frau passte auf unseren Enkel im Haus unseres Sohnes auf und konnte nicht nach Hause kommen. Ich musste mehr als vier mu (ein Hektar entspricht 66.6 mu) Reis alleine ernten und das entzog mir alle Kraft. An dem Tag, als meine Frau zurückkam, sagte ich wütend zu ihr: „Guck mal! Wie viel Reis du hast mich alleine ernten lassen. Ich musste auch noch kochen und Wäsche waschen. Du bist nicht zurückgekommen, um mir zu helfen.“ Meine Frau sah mein unaufhörliches Beschweren und sagte wütend: „Ich weiß, dass du müde bist. Was bringt es dir, jetzt wütend auf mich zu sein? Ich musste mich um unseren Sohn und unseren Enkel kümmern. Wenn du das so immer wieder sagst, dann werde ich nicht zurückkommen.“ Als ich ihre Worte hörte, wurde ich noch wütender und sagte aufgebracht: „Na dann komm halt nicht zurück!“ Daraufhin verließ meine Frau tatsächlich aufgebracht unser Zuhause. Als sie ging, fühlte sich mein Herz traurig an. Ich dachte: Warum habe ich wieder die Geduld verloren? Tappe ich damit nicht genau in Satans Falle? Mensch, sie ist schon weg, was soll ich bloß tun?

 

Überraschenderweise kam meine Frau am nächsten Tag nach Hause zurück. Als sie im Haus war, erzählte sie mir, dass sie so aufgewühlt sei, dass sie die vergangene Nacht nicht geschlafen habe und dass sie hätte nicht im Ärger weg gehen sollen. Auch ich sagte ihr bedauernd: „Ich fühlte mich genauso schrecklich wie du, nachdem ich gestern Abend die Geduld verloren hatte. Und ich habe mich in diesen Tagen nur um die Arbeit gekümmert und nicht Gottes Wort gelesen. Mein Herz hatte sich von Gott entfernt. Lass uns Gottes Wort gemeinsam lesen.“ Danach lasen wir gemeinsam den folgenden Abschnitt: „Wenn Menschen noch gerettet werden müssen, wird ihr Leben oft von Satan beeinträchtigt und sogar kontrolliert. Mit anderen Worten: Menschen, die nicht gerettet wurden, sind Gefangene Satans, sie haben keine Freiheit, sie sind von Satan nicht aufgegeben worden, sie sind weder qualifiziert noch berechtigt, Gott anzubeten, und sie werden von Satan dichtauf verfolgt und böswillig angegriffen. Solche Menschen haben kein nennenswertes Glück, sie haben kein nennenswertes Recht auf eine normale Existenz und darüber hinaus haben sie keine nennenswerte Würde. Nur wenn du aufstehst und mit Satan kämpfst, indem du deinen Glauben an Gott und den Gehorsam und die Gottesfurcht, als Waffen einsetzt, mit denen du eine Schlacht um Leben und Tod mit Satan kämpfst, damit du Satan gänzlich besiegst und ihn dazu bringst den Schwanz einzuziehen und feige zu werden, wann immer er dich sieht, sodass er seine Angriffe und Bezichtigungen gegen dich völlig aufgibt – nur dann wirst du gerettet sein und frei werden.“ Nach dem Lesen dieser Worte sprach ich zu meiner Frau: „Gottes Wort macht es sehr deutlich, dass wir alle keine normale Menschlichkeit mehr haben, nachdem Satan uns verdorben hat. Sobald uns etwas passiert, verlieren wir komplett unseren Verstand. Als ich ein bisschen müde oder beschäftigt mit der Farmarbeit war, habe ich mich darüber beschwert, dass du mir nicht geholfen hast und die Geduld verloren habe. Ich bin zu arrogant und egoistisch. Ich achte nur auf mich selbst und will immer, dass du auf mich hörst, aber nie beachte ich deine Gefühle.“ Meine Frau nickte und sagte: „Als ich hörte, wie du mich anklagtest, da war ich auch trotzig. Ich dachte, ich hätte nichts falsch gemacht, warum also hast du mich beschuldigt? Es scheint, dass wir zu tief von Satan verdorben sind. Wir beide legen eine arrogante Haltung an den Tag und beide wollen wir das letzte Wort haben. Nie versetzen wir uns in die Lage des anderen. Wie kann es uns gelingen, nicht mehr miteinander zu streiten? Von jetzt an sollten wir Gottes Wort als Waffe nutzen, um unsere eigenen satanischen Veranlagungen zu überwinden und gemäß Gottes Wort zu leben.“ Ich antwortete: „Genau! Alles, was wir tun müssen, ist mehr in Gottes Wort zu lesen und nur wenn wir Gottes Wort auch umsetzen, können wir wahre Veränderung erfahren und einander besser verstehen und respektieren. Und wenn das geschieht, werden wir gut miteinander auskommen.“ Dann fassten meine Frau und ich einen Entschluss: Was auch geschieht, wir sollten weder arrogant noch herablassend sein. Solange das, was der andere sagt, richtig ist, sollten wir das akzeptieren und einlenken und dann die Wahrheit als Meister und Entscheidungsträger gelten lassen.

 

Seitdem sind wir, wenn Probleme aufkamen, immer beide vor Gott gegangen, um die Wahrheit erkennen zu können. Dabei haben wir unsere eigene Verdorbenheit berücksichtigt und haben den Fehler nicht beim anderen gesucht. Unter der Führung von Gottes Wort konnten wir einander immer mehr respektieren und lieben. Manchmal, wenn meine Frau aufgrund ihrer Pflichten weit verreisen musste, bereitete ich, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, schnell das Abendessen vor. Wenn sie dann noch nicht zurück war, nahm ich eine Taschenlampe mit und wartete auf der Straße auf sie. Wenn meine Frau zuhause war, übernahm sie eifrig alle Aufgaben und überließ nichts davon mir. Auch bat sie mich, mehr Gottes Wort zu lesen, mehr von der Wahrheit zu verinnerlichen und mit ihr alles, was ich auch in Gottes Wort fand, zu teilen. Oft sangen oder tanzten wir gemeinsam, um Gott zu loben und unter der Führung von Gottes Wort stritten wir uns nicht länger miteinander. Seit wir an Gott glaubten, haben uns die Menschen um uns herum gesagt, dass wir immer jünger werden. Einige Bewohner in unserem Dorf wunderten sich, warum sie nicht länger unsere streitenden Stimmen hörten. Ich weiß, es ist Gottes große Liebe, die uns dazu gebracht hat, ein solch glückliches Leben zu führen. Alle Ehre sei Gott!

 

Der Artikel stammt aus „Die Bibel studieren

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