Nachdem ich mich verzweifelt danach sehnte, dass der Herr auf einer Wolke kommt, bin ich schließlich mit Ihm wiedervereint.

Ich war früher eine gewöhnliche Gläubige in der Gruppe der Wiedergeburt. Wie die meisten Menschen, die an den Herrn glauben, hatte ich mich danach gesehnt, die Ankunft des Herrn willkommen zu heißen, während ich lebte, Seine Versprechen und Segnungen zu erben und für immer bei ihm zu bleiben. Wenn meine Sehnsüchte hätten verwirklicht werden können, was wäre das für ein Freudentag gewesen! Ich hatte mir viele Szenarien bezüglich der Begegnung mit dem Herrn vorgestellt, aber ich hatte mir nie vorgestellt, dass der Herr bereits leise wiedergekehrt ist, als ich es nicht erwartete, und wenn der Herr an meine Tür geklopft hätte, hätte ich ihn auf so eine Weise willkommen geheißen….

Ich genoss es, die Bibel zu lesen, und ich las oft diese Verse: „Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.“ (Die Apostelgeschichte1,11). „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin“ (Johannes 14,2–3). Jedes Mal. wenn ich diese Worte las, konnte ich nicht anders, als mir das Szenario der zweiten Ankunft des Herrn vorzustellen. Er war gegangen, um für uns einen Platz vorzubereiten, und nachdem Er für und einen Platz vorbereitet hätte, würde Er bestimmt in großer Herrlichkeit auf einer Wolke wiederkehren, um uns zu empfangen. … Jedes Mal, wenn ich daran dachte, war ich sehr fröhlich und schätzte mich glücklich, dass ich an den Herrn glaubte. Ganz gleich, welchem Leid, welchen Prüfungen und welchem Kummer ich auf dem Weg zum Glauben an den Herrn begegnete, aufgrund dieser Erwartung konnte ich Zeugnis für Ihn ablegen und Seinen Namen preisen, indem ich zu Ihm betete und Ihn bat, mir Glauben und Stärke zu geben.
Langsam sah ich, dass viele Zeichen der zweiten Ankunft des Herrn in den letzten Tagen erschienen: Verschiedene Nationen sind weltweit unbeständig und instabil geworden: Kriege haben begonnen, zwischen Nationen stattzufinden; Menschen verletzen und unterdrücken sich gegenseitig mehr; Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen, Fluten, Stürme etc. ereignen sich überall häufiger. All diese Dinge erfüllen die Prophezeiungen der Wiederkehr des Herrn Jesus: „Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Denn es muß also geschehen; aber das Ende ist noch nicht da. Es wird sich ein Volk wider das andere empören und ein Königreich wider das andere, und werden Erdbeben geschehen hin und wieder, und wird teure Zeit und Schrecken sein. Das ist der Not Anfang“ (Markus 13,7–8). Deshalb spürte ich immer in meinem Herzen, dass der Herr bald kommen würde. Danach betete ich jeden Tag inniger zum Herrn und bat Ihn, mich nicht im Stich zu lassen, wenn Er zurückkommt. Manchmal, wenn ich draußen spazieren ging und Hymnen summte, schaute ich hin und wieder in den Himmel und sehnte mich danach, den Herrn auf einer Wolke herabsteigen zu sehen. Damals war ich grundsätzlich immer in einem gemischten Zustand von Aufregung und Nervosität. Und die Prediger, die Brüder und Schwestern in unserer Kirche waren genauso wie ich auch unfähig, ihre Aufregung zurückzuhalten. Wir diskutierten oft gemeinsam, wie der Herr uns in Sein Zuhause im Himmel zurückbringen würde. Ein paar Jahre lang hatte ich wachsam darauf gewartet, dass der Herr auf diese Weise wiederkehren würde und hatte tiefe Angst, vom Herrn im Stich gelassen zu werden.
Gerade als ich ungeduldig auf die Ankunft des Herrn auf einer Wolke wartete, kam eine Schwester, die meine beste Freundin war und die ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen hatte, zu meinem Zuhause. Sie sagte zu mir fröhlich: „Der Herr Jesus ist zurückgekommen. Er ist Mensch geworden und bringt Wahrheiten zum Ausdruck, um eine Phase des Gerichts, der Züchtigung und der Erlösung der Menschheit auszuführen….“ Sie sagte mir auch: „Das Erscheinen des Herrn ist nicht Sein Herabsteigen auf einer Wolke, um uns zu empfangen, wie wir uns vorstellten, sondern Er ist auf der Erde Mensch geworden und äußert Worte, um uns Menschen zu erlösen und uns letztendlich vollkommen zu reinigen und uns zu einem wunderschönen, endgültigen Bestimmungsort zu bringen…“ Als ich sie sagen hörte, dass der Herr wiedergekehrt sei und eine neue Arbeitsphase verrichtet habe, widersprach ich ihr sofort: „In der Bibel ist eindeutig aufgezeichnet, dass der Herr so kommen wird, wie er fortging. Er ging auf einer weißen Wolke, also wird er auf einer weißen Wolke sicherlich wiederkehren. Wie kann Er wieder Mensch werden?“ Ganz gleich, was sie danach sagte, ich akzeptierte nichts davon. Bevor sie ging, gab sie mir „Die vom Lamm geöffnete Schriftrolle“ und sagte mir, dass ich es lesen sollte.
Nachdem meine Freundin gegangen war, dachte ich darüber nach, wie unvereinbar die Dinge, die sie gesagt hatte, mit der Bibel waren. Folglich wurde mein Herz erfüllt von Widerstand, und ich las „Die vom Lamm geöffnete Schriftrolle“ nicht. Bis ich eines Tages, als ich Zeit hatte, das Buch betrachtete und plötzlich sehr neugierig war. Ich dachte mir: „Sie sagte, dass der Herr im Fleisch wiedergekehrt sei und ein neues Werk verrichtet habe. Woher konnte sie diese Dinge wissen? Aber nach genauerem Nachdenken ist sie eine Person von großem Kaliber und ein Mensch, der leidenschaftlich an Gott glaubt und eine unabhängige Denkerin in allen Dingen. Sie war es, die mir das Evangelium des Herrn brachte, also würde sie es nicht einfach ohne irgendeine sachliche Grundlage glauben. Außerdem kann es nichts schaden, dieses Buch über den Glauben an Gott nur zu lesen, unabhängig davon, ob der Herr wiedergekehrt ist oder nicht. Ich könnte herausfinden, was tatsächlich darin geschrieben steht, oder vielleicht etwas entdecken, dass hilfreich für mich sein wird, um an den Herrn zu glauben. Also öffnete ich das Buch und wandte das Vorwort: „Es ist Meine Hoffnung, dass die Brüder und Schwestern, die das Erscheinen Gottes suchen, die Tragödie der Geschichte nicht wiederholen. Ihr dürft nicht die Pharisäer der Neuzeit werden und Gott erneut ans Kreuz nageln. Ihr solltet sorgsam erwägen, wie man die Wiederkehr Gottes willkommen heißt, und ihr solltet eine klare Meinung darüber haben, wie man jemand ist, der sich der Wahrheit unterwirft. Das ist die Verantwortung eines jeden, der darauf wartet, dass Jesus auf den Wolken wiederkehrt. Wir sollten unsere geistlichen Augen reiben und nicht den Verlockungen der Worte voller phantasievoller Höhenflüge erliegen. Wir sollten über das praktische Werk Gottes nachdenken und sollten auf die wahre Seite von Gott blicken. Verrennt euch nicht oder verliert euch in Tagträumen, stets freudig dem Tag entgegenblickend, an dem der Herr Jesus plötzlich unter euch herabkommt auf einer Wolke, um euch mitzunehmen, die ihr Ihn nie gekannt oder gesehen habt und nicht wisst, wie man Seinen Willen tut. Es ist besser, über praktische Angelegenheiten nachzudenken!” Nachdem ich diesen Textabschnitt gelesen hatte, war ich im tiefsten Grunde meines Herzens geschockt. Wie kommt es, dass diese Worte genau das besagen, was ich denke und wünsche? Was bedeuten diese Worte: „Wir sollten nicht den Verlockungen der Worte voller phantasievoller Höhenflüge erliegen.“ „Verrennt euch nicht oder verliert euch in Tagträumen, stets freudig dem Tag entgegenblickend, an dem der Herr Jesus plötzlich unter euch herabkommt auf einer Wolke,“ ? Wird der Herr nicht auf einer Wolke herabsteigen, um in den letzten Tagen unter uns zu sein? Die ganze, religiöse Welt wartet auf die Wiederkehr des Herrn auf einer Wolke – können wir uns alle irren? Aber dann dachte ich: „Warum scheiterten die Pharisäer damals? War es nicht, weil sie an ihren eigenen Vorstellungen und Einbildungen hartnäckig festhielten, dass wer auch immer nicht von einer Jungfrau geboren und nicht der Messias genannt wurde, nicht der Erlöser sein würde? Und letztendlich nagelten sie den Herrn Jesus ans Kreuz.“ Als ich an die Zeit zurückdachte, in der ich erstmals begann, an den Herrn zu glauben, hatte ich mir diese Fragen oft gestellt: Wenn ich in der Epoche geboren wäre, als der Herr Sein Werk verrichtete, hätte ich Ihn wie die Pharisäer verurteilt und mich Ihm widersetzt? Oder wäre ich wie Petrus und Nathanael fähig gewesen, aufgrund Seiner Worte zu erkennen, dass der Herr Jesus der kommende Messias ist? Welche Art von Menschen wäre ich gewesen? Zu meiner Überraschung war ich an diesem Tag mit diesen Fragen immer noch konfrontiert. All diese Jahre hatte ich mich nach dem Herrn gesehnt, der auf einer Wolke herabsteigen würde, um mich zu empfangen – hatte ich mich wirklich so geirrt? Ich hatte von den Brüdern und Schwestern gehört, dass die Seelsorger und Ältesten in unserer Kirche dieses Buch auch gelesen hätten, aber sie sagten nie, dass der Herr wiedergekehrt sei. Ich glaubte an den Herrn erst seit ein paar Jahren; wie könnte ich mehr als die Seelsorger und die Ältesten wissen? Dennoch hatte ich einen weiteren Gedanken: „Falsch. Als der Herr uns das Gleichnis von den zehn Jungfrauen erzählte, lehrte uns der Herr nicht, weise Jungfrauen zu sein, die ein wahrheitssuchendes Herz haben und nicht die törichten Jungfrauen zu sein, die vor der Tür zurückgelassen werden? Wenn der Herr wirklich wiedergekehrt ist, ich ihn aber aufgrund dessen ablehne, weil ich nicht suche, bedeutet das nicht, dass mein Leben des Glaubens an Gott hier enden wird? Nein, es ist Gott, an den ich glaube. Ich sollte nicht nur den Seelsorgern und den Ältesten zuhören. Was auch immer, die Ankunft des Herrn ist eine große Sache, und ich muss damit vorsichtig umgehen. Ich sollte zuerst suchen und sie erforschen. Ich sollte nicht leichtsinnig Kritik üben oder voreilige Schlüsse ziehen – das ist zu unvernünftig. Wenn ich mich dem Herrn wirklich widersetze und Ihn erneut ans Kreuz nagle, was soll ich dann tun“ In diesem Moment beschloss ich, nach der zweiten Ankunft des Herrn sorgfältig zu suchen. Ich glaubte, dass der Herr mich leiten würde, um Seinen Willen zu kennen. Denn der Herr hat es einmal gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7).
Dann las ich weiter in dem Buch mit der Absicht, zu suchen und zu beobachten: „wenn ihr Jesus mit euren eigenen Augen auf einer weißen Wolke vom Himmel herabsteigen seht, dies der öffentliche Auftritt der Sonne der Gerechtigkeit sein wird. Das wird vielleicht eine Zeit großer Begeisterung für dich sein, trotzdem solltest du wissen, dass der Zeitpunkt, an dem du das Herabkommen Jesu vom Himmel bezeugst, auch der Zeitpunkt ist, an dem du runter zur Hölle fährst, um bestraft zu werden. Er wird das Ende des Führungsplans Gottes ankündigen, und wird der Zeitpunkt sein, wenn Gott die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Denn das Urteil Gottes wird beendet sein, bevor der Mensch Zeichen sieht, wenn es nur den Ausdruck der Wahrheit gibt.” Nachdem ich diese Worte gelesen hatte, spürte ich, dass sie Autorität und Macht hatten, und dass sie die Stimme Gottes zu sein schienen. Sie ließen mich Gottes Gerechtigkeit, Majestät und Seine Disposition spüren, die keine Vergehen akzeptiert. Aber damals war ich weiterhin voller Zweifel und verwirrt. Die Bibel sagte voraus, dass der Herr kommen würde, wie Er gegangen war, das heißt, da der Herr auf einer weißen Wolke fortging, würde Er sicherlich auf einer weißen Wolke ankommen. Aber warum wird in dem Buch gesagt: „Der Zeitpunkt, an dem du das Herabkommen Jesu vom Himmel bezeugst, auch der Zeitpunkt ist, an dem du runter zur Hölle fährst, um bestraft zu werden. Er wird das Ende des Führungsplans Gottes ankündigen, und wird der Zeitpunkt sein, wenn Gott die Guten belohnt und die Bösen bestraft.“ ? Ich dachte: „Wird der Herr nicht wiederkehren, um uns in das himmlische Königreich hochzuholen? Ist der Zeitpunkt, wenn der Herr, nach dem ich mich Tag und Nacht gesehnt habe, auf einer Wolke herabsteigt, der Zeitpunkt, wenn ich hinunter in die Hölle geworfen werde, um bestraft zu werden? Ist Er nicht der Herr, der die Menschheit gerettet hat? Und warum?“ In diesem Moment fiel ich vor dem Herrn nieder und betete verwirrt: „Herr, Ich verstehe nicht, warum gesagt wird, wenn ich Dich auf einer Wolke herabsteigen sehe, dass das dann ist, wenn ich hinunter in die Hölle geworfen werde, um bestraft zu werden, und wenn Gottes Werk endet. Oh Herr, bitte führe mich. Wenn das wirklich Dein Werk ist, bin ich bereit, es zu akzeptieren und ihm folgen.“ Nachdem ich gebetet hatte, dachte ich: „Das nächste Mal, wenn die Schwester kommt, muss ich danach streben, das zu verstehen.“

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